Erkundungen im Altendorfer Moor

Komplizierte Moor-Renaturierung bei fehlendem Regen

Ein Beitrag vom NABU Stade-Moorexperten Rüdiger Ramm


Kraniche im Moor Foto: NABU Stade, Rüdiger Ramm
Kraniche im Moor Foto: NABU Stade/Rüdiger Ramm

Am Samstagnachmittag, den 5. April, trafen sich einige Moor-Interessierte, um unter der Leitung von Rüdiger Ramm vom NABU Stade e. V. das Altendorfer Moor zu erkunden.

 

Die Sonne schien und ein kaltes Lüftchen wehte, der trockene Torf staubte. Dennoch konnte viel im Renaturierungsgebiet entdeckt werden: 

 

  • eine große Schar Lachmöwen bereitete sich auf die Brut vor, dazwischen Löffel-, Krick- und Stockenten

  • Graugänse konnten immer wieder entlang des Weges entdeckt werden

  • Kanadagänse ließen sich nicht weiter von uns stören

  • Ein Hase kam nahe heran, bevor er schnell im Unterholz verschwand

  • Kraniche begleiteten die Wanderung mit ihrem Gesang

  • ein Kiebitz fühlte sich von einem Kranich gestört und nervte deshalb mit seinen Flugkünsten denselbigen

  • Verstecktes Torfmoos wächst unter dem Gras

  • ein neugieriger Bussard erlebte die nervige Kraft einer gemeinsam aufsteigenden Möwenschar

Unter den Schuhen spürten die Wandernden den weichen und , wenn es feuchter wurde, den noch weicheren Torf. 

Rüdiger Ramm erläuterte wie kompliziert es ist, ein Moor zu renaturieren, und wie fehlender Regen das Moor ganz schön staubig werden lässt!

 

Nach fast 3 Stunden war man wieder am Ausgangspunkt angelangt. "Wir haben viel entdecken und beobachten können, denn sowohl das Wetter als auch die Natur haben sich von der besten Seite gezeigt", so Rüdiger Ramm. 

 

 

Blaukehlchen Foto: NABU Stade, Rüdiger Ramm
Blaukehlchen Foto: NABU Stade/Rüdiger Ramm

Fotos: NABU Stade/Rüdiger Ramm

  • Kranich 
  • Löffelente
  • Sommergast Bachstelze
  • Möwenkolonie

Weitere Exkursionen des NABU Stade, auch speziell  mit Rüdiger Ramm, finden sich in unserem Veranstaltungsprogramm 2025: mehr


Die Gegend ist auch bekannt durch den "Mann von Obenaltendorf", einer Moorleiche eines Mannes aus dem 3. Jahrhundert, die im Mai 1895 beim Torfstechen im Kehdinger Moor in Obenaltendorf, Gemeinde Osten (Oste) im Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, gefunden wurde. In der Fachliteratur wird der Ort fälschlicherweise häufig auch als Oberaltendorf bezeichnet.

 

Am 24. Mai 1895 stieß ein Arbeiter beim Torfstechen auf die Leiche. In der Meinung, es handele sich um einen Tierkadaver, zerschnitt er sie mit dem Spaten und warf die untere Körperhälfte zunächst beiseite. Beim Weitergraben stieß er auf Kleidung und Haare und erkannte die menschlichen Überreste. Der im nahe gelegenen Schulhaus unterrichtende Lehrer H. Meyer erfuhr von dem Fund und eilte sofort aus dem Unterricht zur Fundstelle. Er begutachtete die freigelegten Überreste, erkannte die historische Bedeutung des Fundes, ließ die Fundstelle absperren und sammelte die herumliegenden Teile ein (WIKIPEDIA). Weitere Infos: mehr

 

Hier wird die Geschichte sehr nachvollziehbar beschrieben: mehr

 

Die Reste des Mannes von Obenaltendorf sind heute im Schwedenspeicher-Museum in Stade ausgestellt.