NABU Stade Jahreshauptversammlung

Einführungsvortrag von Henning Kunze über Wiesenvogelschutz


 Die Vorsitzende des NABU Stade, Inken Gerlach, überreicht Henning Kunze zum Dank einen Topf mit selbst gezogenen Sumpf-Hornklee
Es sieht zwar "spiegelverkehrt" aus, aber es ist doch die Vorsitzende des NABU Stade, Inken Gerlach, die Henning Kunze zum Dank für seinen Vortrag einen Topf mit selbst gezogenem Sumpf-Hornklee überreicht Foto: NABU/Reinhard Paulin

 

Für einen Einführungsvortrag konnten wir für unsere diesjährige Jahreshauptversammlung den Geschäftsführer der Karl Kaus Stiftung, Henning Kunze, gewinnen. Wir haben es nicht bereut. Wir erlebten einen außerordentlichen Vortrag über die Stiftung und besonders das Projekt im Bullenbruch zur Verbesserung der Brutbedingungen für stark gefährdete Wiesenvögel.

 

Der Hamburger Unternehmer Karl Kaus hat sein Vermögen einer Stiftung zum Schutz von Natur und Tierwelt vermacht. Seine Tochter, Dr. Lieselotte Klapproth, gründete 1981 den Karl Kaus Gedächtnisfond e. V, der 1994 in die KARL KAUS STIFTUNG überführt wurde. Henning Kunze ist Geschäftsführer dieser Stiftung, die sich vielfältig Projekten für den Naturschutz widmet.

 

Seit 2020 werden gemeinsam mit dem Naturschutzamt des Landkreises Stade im 640 ha großen Bullenbruch zwischen Horneburg und Dammhausen die Brutbedingungen für Wiesenvögel verbessert. In enger Zusammenarbeit von Naturschutzamt, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Jägern und Anglern konnten unter der Leitung von Henning Kunze bisher bereits umfangreiche Maßnahmen durchgeführt werden, wie die Revitalisierung auf einer Länge von über 5 Km Gräben und die Schaffung von Offenland (Entfernung von Büschen und Bäumen).

 

Ein offenes, möglichst extensiv bewirtschaftetes feuchtes Grünland ist für die dort vorkommenden Arten lebensnotwendig (Bekassine, Kiebitz, Rotschenkel, Löffelente, Knäkente, Wachtelkönig). Weitere Tier-, Pflanzen- und sogar Fischarten wie der Schlammpeitzger und der Steinbeißer, um nur einige zu nennen, sind dort vertreten, ebenso die Wasserpflanze "Krebsschere" sowie die bedrohte Libellenart "Grüne Mosaikjungfer". Auch der Fischotter hat Einzug gefunden. Ein freiwilliger Gelege- und Kükenschutz führen zur weiteren Verbesserung der

Bestände. Die Bestände der bisher rückläufigen Arten erholen sich langsam. Bei einigen der genannten Arten liegt mittlerweile ein national bedeutender Brutbestand vor! Weitere Infos über die Karl Kaus Stiftung: mehr

Blaugrüne Mosaikjungfer Foto: NABU/Heinz Strunk
Blaugrüne Mosaikjungfer Foto: NABU/Heinz Strunk

Kurzer Abriss über den Veranstaltungsverlauf:

 

  • Die 20 stimmberechtigten Teilnehmer wählten Frank Brückner zum Versammlungsleiter und bestätigten die ordnungsgemäß erfolgte Einladung. Die Tagesordnung sowie die zusätzlich vom Finanzamt Stade vorgeschlagenen Anpassung des §2, Nr1 der zur Abstimmung stehenden neuen Satzung wurden einstimmig angenommen
  • Inken Gerlach  würdigte Georg Ramm, der 1974 die Ortsgruppe Freiburg gegründet hatte und außerdem Gert Dahms für sein vielfältiges Engagement, zuletzt ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Es folgte ein kurzer Abriss der Vorsitzenden über die vielfältigen Aufgaben des NABU Kreisverbandes. Einige Stichworte:

-Baggersee Postmoor (Biotope schützen und Biotopverbindungen erhalten)

-naturnahe Pflege von öffentlichen Grünflächen mit den Städten Buxtehude und Stade.

-Betreuung der Fredenbecker Wiese,

-Offenlebensraum Agathenburger Kiesgrube,

-Projektflächen in Steinkirchen.

-Entwicklung der Jugendarbeit (10 Veranstaltungen).

-29 Veranstaltungen in Kooperation mit der VHS.

-Erbe der ÖFLAG mit Kontrolle und Reparatur von Winterquartieren und Nistkästen sowie Übernahme einer Fläche bei Bargstedt.

 

  • Für das Jahr 2024 wurden von Tomas Nieber, Verantwortlicher für die Finanzen, die Einnahmen und Ausgaben des Vereins ausführlich ausgeführt. Er erläuterte anhand der Ausgaben des vergangenen Jahres zusätzlich die Haushaltsplanungen für die Jahre 2025 und 2026.
  • Die Kassenprüfer Bernd Unglaub und Ulrike Raulfs prüften im Vorfeld der Jahreshauptversammlung die Kassenunterlagen und stellten eine korrekte und fehlerfreie Buchführung fest. Sie beantragten sowohl die Entlastung des Kassenwarts wie auch des gesamten Vorstandes. Diese wurde von den stimmberechtigten Mitgliedern gewährt.
  • Die neue Vereinssatzung wurde mehrheitlich mit einer Gegenstimme beschlossen. Hier kann man die neue Satzung downloaden: mehr
  • Ulrike Raulfs wurde zur Kassenprüferin gewählt (Wiederwahl)
  • Elsbeth Brandes wurde zur Schriftführerin gewählt (Wiederwahl)
  • Inken Gerlach gab den Versammlungsteilnehmern zusätzlich noch einen kurzen Ausblick auf die künftigen Schwerpunkte des NABU Stade. Dazu gehören u. a.:

-Baggersee Postmoor.

-Entwicklung der Jugendarbeit

-Verbesserung der Gewässerstruktur am Heidbeck

-Entwicklung der Agathenburger Kiesgrube in Zusammenarbeit mit der ÖNSOR

-Entwicklung der ehemaligen ÖFLAG-Fläche.

-übergeordnete Themen wie das RROP (Regionales Raumordnungsprogramm)

 

  • Für die Landesvertreterversammlung in Hitzacker kann der NABU Stade insgesamt 17 stimmberechtigte Deligierte melden. Nominiert wurden bisher: Tomas Nieber, Klaus-Dieter Wiegel, Regina Aumann, Andreas Albig, Inken Gerlach, Willi Schwarz, Frank Brückner. Einstimmig wurde beschlossen bei der nächsten NABU Sitzung am 08.05.25 weitere Vertreter und Vertreterinnen zu wählen.

Nachfolgend noch einige Impressionen im Bild von der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Wir bedanken uns bei Reinhard Paulin für seine Fotos: