„Passend zur Rückkehr der Kiebitze in unser Kreisgebiet gehen wir beim Schutz „des Vogels des Jahres 2024“ neue Wege“, erklärt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Amtes Naturschutz. „Ziel ist es, den Kiebitzbestand zu verbessern. Wir setzen dabei auf eine freiwillige Kooperation mit der Landwirtschaft ganz ohne Bewirtschaftungsvorgaben.“ Die Maßnahmen lägen dabei ganz in den Händen der Landwirtinnen und Landwirten, als Experten. „Eine Prämie gibt es für jedes nachgewiesene Kiebitznest mit Eiern und eine weitere Prämie für den späteren bestätigten Schlupferfolg“, sagt Dr. Andreas. „Das gilt für alle landwirtschaftlichen Flächen mit Ausnahme von Kompensationsflächen und Flächen, die mit Wiesenvogelschutzauflagen versehen sind. Außerdem gilt das neue Programm gleichermaßen auch für den Brachvogel.“
Wiesenvögel wie Kiebitz und Brachvogel stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvogelarten Deutschlands. Ihr Hauptverbreitungsschwerpunkt liegt im norddeutschen Tiefland. Der Bestand der Kiebitze ist zwischen 1992 und 2016 um 88 Prozent zurückgegangen, Tendenz weiter sinkend. Auch im Landkreis Stade haben die Brutbestände stark abgenommen.
Hauptursache ist der sehr geringe Bruterfolg. Denn mittlerweile überschneiden sich die notwendigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen mit den Brutplatzanforderungen der Wiesenvögel. Daher kann heutzutage der Schutz eines jeden Geleges und der Schutz der Küken einen wichtigen Beitrag zum lokalen Bestandserhalt leisten.
Wer also auf seinen landwirtschaftlichen Flächen ein Kiebitznest hat, markiert es in zwei Meter Abstand zum Nest mit einem langen Stab. Die Meldung erfolgt unter Angabe der Flurdaten oder GPS-Daten sowie zwei Fotos vom Neststandort beim Amt Naturschutz unter der E-Mail-Adresse kiebitzschutz@landkreis-stade.de. Weitere Informationen zum neuen Kiebitzschutzprogramm finden Interessierte auf der Internetseite des Landkreises Stade.
Die mögliche Förderung ist lt. Landkreis nicht unerheblich:
Das sagt der Landkreis Stade auf seinen Seiten: mehr
Kurz gesagt lässt sich die Lage für die Wiesenvögel im Land mit dem Terminus „katastrophal“ bewerten. Im niedersächsischen Wiesenvogelschutz besteht dringender Handlungsbedarf, damit wir die Charaktervögel der norddeutschen Landschaften nicht verlieren. mehr